Herzlich willkommen – Praxisforum der FH Münster zum zweiten Mal bei uns zu Gast

Drohnen, die Pakete bis vor die Haustür liefern, Roboter, die Regale bringen, intelligente Verkehrssysteme, die Staus vermeiden sollen, und 3D-Drucker, die Flugzeugteile fertigen: Ist das Zukunftsmusik oder Gegenwart? Das zehnte Praxisforum des Instituts für Prozessmanagement und Logistik (IPL) der FH Münster beleuchtete die Chancen und Risiken der Digitalisierung. Unter dem Titel „Digitale Transformation: Gestern – Heute – Morgen“ diskutierten Praktiker, Professoren, Alumni und Studierende miteinander. Die Veranstaltung fand in Kooperation und im Hause der GWS statt und war mit 140 Teilnehmern komplett ausgebucht.

Zunächst gaben Prof. Dr. Franz Vallée, Prof. Dr. Carsten Feldmann und Prof. Dr. Wieland Appelfeller vom IPL mit ihrem Vortrag „Digitale Transformation – was ist wirklich neu?“ Einblicke in aktuelle Trends. Vallée: „Neu ist die Einwicklung weg von der Massenproduktion hin zur Fertigung von individuellen Produkten wie MyMüsli oder einem Sportschuh mit einer an die Person angepassten Sohle.“ Das stelle die Logistik vor ganz neue Herausforderungen.

Feldmann weiß: „In der intelligenten Produktion der Zukunft kommunizieren Maschinen untereinander, mit Menschen und Produkten. Das schafft einen ganz anderen Grad an Vernetzung.“ Als Beispiel nennt Appelfeller die intelligente Flasche, die sich mit Hilfe eines RFID-Tags orientieren kann. „Sie kommt zur Maschine und sagt: ‚Hallo, ich bin die Flasche, in die das grüne Spülmittel hineingefüllt werden muss‘.“ An der nächsten Station bekomme sie das entsprechende Apfel-Etikett, dann den passenden Verschluss und anschließend fährt sie ins passende Regal. „Das intelligente Regal merkt, wenn der Bestand an Apfelspülmittel sinkt und bestellt automatisch 100 neue Flaschen nach. Dann sind wir mit Hilfe der Digitalisierung in einer so genannten Smart Factory angelangt“, zeichnet Appelfeller ein Zukunfts-Szenario.

Anschließend berichteten Unternehmensvertreter von CLAAS, Dr. Oetker und der Phoenix Contact sowie andere Experten in wie weit die Digitalisierung in der Wirtschaft bereits zu Veränderungen geführt hat. Bei CLAAS kommunizieren die Maschinen schon lange miteinander. So ermöglicht die Digitalisierung bei dem Unternehmen beispielsweise, dass mehrere Traktoren in einer Logistikkette automatisch das Korn von einem Mähdrescher abtanken.

Wenn man das Thema Digitalisierung angehen möchte, gelte allerdings auch: „Räumen Sie erst Ihren Keller auf“. Damit meint Appelfeller, dass zunächst die Basis-IT standardisiert sein und gut funktionieren muss. Sein Ausblick für die Zukunft: IT-Systeme werden stärker auf Clouds zu finden sein, die schnellen individuellen IT-Lösungen werden zunehmen, Maschinen werden autonomer handeln, Mitarbeiter werden IT steuern – aber auch selbst beispielsweise durch Datenbrillen – gesteuert werden, die Produkte werden immer intelligenter und individueller werden. Appelfeller: „Wir sind gar nicht mehr so weit von der Smart Factory entfernt.“

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